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Kali Linux mit Desktop unter Windows über WSL2 installieren

WSL2, besser bekannt als Windows Subsystem Linux erlaubt es verschiedene Linux Distributionen unter Windows zu installieren. Normalerweise werden diese Installationen über die Kommandozeile bedient. Seit einiger Zeit unterstützt Kali Linux Win-KeX, was es erlaubt auf dem System wie auf einem Desktop zu arbeiten.
Win-Kex tut dies, indem es einen VNCServer mit der Xfce-Desktop-Umgebung innerhalb der Kali Linux WSL-Instanz startet. Danach startet ein TigerVNC-Windows-Client und übergibt automatisch die Befehle zur Verbindung mit dem VNC-Server.
Soweit so schön, bei der Installation gibt es dennoch einige Fallstricke.

Installation WSL2

Zunächst wird eine WSL2 Installation unter Windows benötigt.

Enable-WindowsOptionalFeature -Online -FeatureName Microsoft-Windows-Subsystem-Linux
dism.exe /online /enable-feature /featurename:VirtualMachinePlatform /all /norestart
dism.exe /online /enable-feature /featurename:Microsoft-Windows-Subsystem-Linux /all /norestart
wsl --set-default-version 2

Installation und Update von Kali Linux via WSL

wsl –-install -d kali-linux

Nach der Vergabe des Benutzernamens und eines Passworts sollte das System stehen.

Nun tauchen allerdings die ersten Probleme auf. Denn eine apt update zeigt zunächst einen Keyring Fehler an, dieser kann einfach nachinstalliert werden.

wget --no-check-certificate -O kali-archive-keyring_2022.1_all.deb https://http.kali.org/pool/main/k/kali-archive-keyring/kali-archive-keyring_2022.1_all.deb

dpkg -i  kali-archive-keyring_2022.1_all.deb

sudo apt update

Beim kommenden Upgrade Vorgang (sudo apt upgrade) treten die nächsten Probleme auf.

Setting up libc6:amd64  ...
Checking for services that may need to be restarted...
Checking init scripts...
Nothing to restart.
sleep: cannot read realtime clock: Invalid argument
dpkg: error processing package libc6:amd64 (--configure):
 installed libc6:amd64 package post-installation script subprocess returned error exit status 1
Errors were encountered while processing:
 libc6:amd64
E: Sub-process /usr/bin/dpkg returned an error code (1)

Dieses Problem führt dazu, dass der Upgrade-Vorgang abbricht und ein sudo mit dem zuvor eingerichteten User ab sofort scheitert.

Sorry, try again.
Sorry, try again.
sudo: 3 incorrect password attempts

Die Lösung für dieses Problem ist ein manuelles Installieren von libcrypt1.

apt -y download libcrypt1
dpkg-deb -x libcrypt1_1%3a4.4.28-2_amd64.deb .
cp -av lib/x86_64-linux-gnu/* /lib/x86_64-linux-gnu/
apt -y --fix-broken install
apt upgrade

Nun sollte das System aktuell sein und stabil laufen. Im letzten Schritt wird jetzt Win-Kex installiert.

kali

Win-Kex installieren

Dieser Schritt ist denkbar einfach.

sudo apt install -y kali-win-kex

Jetzt kann Win-Kex gestartet werden, achtet darauf, dass es mit sudo Rechten gestartet wird.

sudo kex --win

#Session wiederaufnehmen

sudo kex --win --start-client

Die wichtigste Taste dürfte F8 sein. Damit kann das Kontextmenü nach dem Start geladen werden, um zum Beispiel zwischen Vollbild und Fenstermodus zu wechseln.
Sollte es zu Verbindungsproblemen beim Start und Verbinden des VNC Servers kommen, kontrolliert eure Firewall Einstellungen.

Seit Kali 2022.2 wird Kin-Kex unterstützt, welches das Ausführen von Anwendungen mit sudo Rechten erlaubt.

vnc

Fazit


Es ist möglich, Kali unter Windows mit WSL2 zu installieren. Der Weg dahin ist aber weiterhin etwas steinig und wird Windows Nutzern sicher nicht leicht von der Hand gehen. Da bietet sich wohl weiterhin ein VirtualBox Image an, denn damit ist die Installation um einiges flüssiger.

 

10 wichtige Befehle um Windows schnell und einfach zu reparieren

Für Windows gibt es verschiedene Varianten, um ein System auf Schäden zu prüfen und zu reparieren. Die bekannteste dürfte der Befehl DISM (Deployment Image Servicing and Management) sein. Diese befindet sich unter c:\windows\system32  kann aber einfach über die Kommandozeile oder PowerShell aufgerufen werden.

dism

Windows – Reparatur bei Problemen mit DISM und SFC

Voraussetzung für die Verwendung von DISM oder sfc ist eine Kommandozeile oder eine PowerShell mit Administratorrechten. Ansonsten erhaltet ihr den Fehler: 740.

Prüfung von Windows auf Beschädigungen

Dism /Online /Cleanup-Image /ScanHealth

Windows auf beschädigte Systemdateien testen

Dism /Online /Cleanup-Image /CheckHealth

Wiederherstellung von Windows und Prüfung auf beschädigte Systemdateien

Dism /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth

Wiederherstellung von Windows und Prüfung auf beschädigte Systemdateien mithilfe eines sauberen Images

Dism /Image:C:\offline /Cleanup-Image /RestoreHealth /Source:c:\test\windowimage
#alternativ geht dies auch im Online Modus
Dism /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth /Source:c:\test\windowimage /LimitAccess

Start des System File Checkers  (ein etwas älteres Tool zu Systemreparatur)

sfc /scannow

Bootphasen Reparatur

Sollte sich das System schon so weit verabschiedet haben, dass ein Bootvorgang scheitert, können zusätzlich Maßnahmen ergriffen werden, um zum Beispiel den Boot Sektor zu reparieren. Mit dem Wiederherstellungsmodus ist das aus einer bestehenden Windows Installation möglich.

Computerreparaturoptionen -> Problembehandlung -> Erweiterte Optionen -> Eingabeaufforderung.

Ist auch der Wiederherstellungsmodus nicht erreichbar, sollte von einem extra Windows Stick gebootet werden.

Microsoft selbst beschreibt 4 Bootphasen, welche teilweise mit verschiedenen Befehlen repariert werden können.

Bootphasen

Bootloader Phase reparieren

Boot Codes und Boot Sektor der Systempartition reparieren

bootrec /fixmbr
bootrec /fixboot

Suche nach verwaisten Windows Installationen im Bootmanager

bootrec /scanos

Windows Boot Konfigurationsdaten neu aufbauen

bootrec /rebuildbcd

# Sollte kein verwaistes System gefunden werden kann wie folgt weit gesucht werden (windows installation: 0)
bcdedit /export c:\bcdbackup
attrib c:\\boot\\bcd -r –s -h
ren c:\\boot\\bcd bcd.old
bootrec /rebuildbcd

#Scanning all disks for Windows installations. Please wait, since this may take a while ...
#Successfully scanned Windows installations. Total identified Windows installations: 1
#D:\Windows  
#Add installation to boot list? Yes/No/All:

Als letzten Befehl noch der Klassiker um eine defekte Festplatte zu reparieren

Festplatte prüfen und reparieren

chkdsk /f /r