Artikel mit Tag Penetrationstests

Distribution Release - Parrot 4.6, BlackArch Linux 2019.06.01 und Kali Linux 2019.2

In der Welt der Penetrationstest Distributionen hat sich in den letzten Wochen wieder etwas getan. Zeit einen kurzen Blick darauf zu werfen.

 

Parrot

Parrot 4.6 goes KDE

Bereits Ende April wurde Parrot 4.6 veröffentlicht. Die Distributionen ist nun als KDE Edition verfügbar (Mate wird ebenfalls weiter unterstützt).
Die Home und die Security Edition unterstützen beide Oberflächen.

Neben KDE hat sich das Design Team daran gemacht den Desktop und die Animationen frischer zu gestalten.

Technisch wurde HTTPS für den Paketmanager APT integriert. Ein Fallback auf HTTP ist den Mirror Servern vorbehalten.
Ein neuer Kernel darf ebenfalls nicht fehlen, dieser wurde auf Version 4.19 angehoben.

Viele Freunde hat das Paketformat Snap bisher noch nicht gefunden, dennoch wird es in Parrot nun im Anwendungsmenü angezeigt.

Auf der Softwareseite wurde mit Revolt ein Riot.IM Wrapper aufgenommen, dabei handelt es sich um einen Matrix Chatclient.

Reverse Engineering war die letzten Wochen durch das Release von Ghidra in aller Munde, das Parrot Team hat sich zunächst dagegen entschieden und Cutter, eine GUI für das radare2 Reverse Engineering Framework integriert.


Dazu kamen die üblichen Updates der vorhandenen Tools, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte

Download

Kali 2019.2 goes Android

Kali_Linux

Kali NetHunter, die Android Variante der Sicherheitsdistributionen hat einen großen Schritt nach vorne gemacht. Hier werden nun bis zu 50 Android Varianten unterstützt.

  •     Nexus 6 running Pie
  •     Nexus 6P, Oreo
  •     OnePlus2, Pie
  •     Galaxy Tab S4 LTE & WiFi, Oreo

 
Die Desktop Version hat einen neuen Kernel 4.19.28 erhalten, dazu wurden einige Bugs gefixt und Tools wie seclists, msfpc, und exe2hex aktualisiert.

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BlackArch 2019.06.01 goes new ISO

blackarch

BlackArch Linux hat mit dem neuen Release nicht nur ein neues Installationsmedium erhalten, sondern wurde auch um 150 neue Tools erweitert. Eine Übersicht ist hier zu finden.

Der Kernel wurde auf 5.1.4 angehoben, sowie der Installer.

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Übersicht 05/2019

 

Name Version Tools Besonderes Basis GUI
Autopsy 4.11.0 ??? The Sleuth Kit Windows  
BackBox 5.2 70+ AWS Ubuntu Xfce
BlackArch 2019.06.01 1750+ ArchLinux ArchLinux Gnome
CAINE 10 100+ WinUFO Ubuntu Mate
DracOS 3.0 100+ CLI LFS DWM
DEFT Zero 2018.2 250+ Mac Support Lubuntu 14.04 Lxde
Kali Linux 2019.2 300+ ARM fähig Debian Testing Multi
LionSec 5.0 ???   Ubuntu  
Matriux v3 RC1 300+ out of date Debian Gnome
NST 28 ??? Server integriert Fedora  
NetSecL OS 6.0 50+   OpenSuse Lxde
Paladin 7.0 30+   Ubuntu  
Parrot Sec 4.6 700+ Cloud fähig Debian Buster MATE/KDE
Pentoo 2018.0 RC7.1 ??? 64bit Gentoo Xfce
Ronin   150+ out of date Lubuntu Lxde
Sans SIFT 3.0 20+   Ubuntu  

Sec Update - Kali Linux 2017.3, BlackArch Linux 2017.12.11 und Parrot Sec 3.10

Das letzte Security Update für dieses Jahr steht an. Einem Pentest unter dem Baum steht somit wenig im Wege.

 

kali

Kali Linux 2017.3

Kali Linux 2017.3 wurde fertiggestellt und hat alle Tools auf einen aktuellen Stand gebracht.
Signifikante Änderung stellt z.B. die Umstellung von CIFS auf SMB 3.0 dar.

Bei Ext4 fällt das 10 Millionen Limit an Einträgen weg und TLS ist nun direkt im Kernel implementiert.

Reaver, PixieWPS, Burp Suite, Cuckoo, The Social Engineering Toolkit und weitere wurden aktualisiert.
Auch ein OpenVAS 9 Fehler bei den geplanten Aufgaben wurde behoben.

Neu dabei sind InSpy für LinkedIn, CherryTree für Notizen bzw. Listen, Sublist3r für Subdomains, sowie das OSRFramework als Informationsgewinnungstool.

Alle Änderungen findet ihr hier.

Download Kali


blackarch

BlackArch 2017.12.11

Seit der letzten Version steht Arch Linux nicht mehr als i686 Variante zur Verfügung.
Mit dem neunen Release wurde auf Linux-Kernel 4.14.4 umgestellt.

Außerdem wurden 50 neue Tools integriert, der Installer auf 0.6 und er Kernel auf 4.13.12 aktualisiert.

Laut eigener Aussage ist man nun bei 1910 Tools angelangt.

Eine Übersicht ist hier zu finden.

Download Arch


parrot

Parrot Security 3.10

Auch der Papagei legt dieses Jahr noch einmal nach. Die aktuelle Version bringt neben Firefox 57 und Kernel 4.14 ein vollständiges firejail/apparmor Sandboxing System mit.

Natürlich wurden alle Debian Updates eingespielt und die integrierten Tools aktualisiert. Ein paar neue Programme haben auch den Weg in die aktuelle Distribution gefunden.

Download Parrot


Übersicht 12/2017

 

Name Version Tools Besonderes Basis GUI
Autopsy 4.0 ??? The Sleuth Kit Windows  
BackBox 5 70+ eigenes Repo Ubuntu Xfce
BlackArch 2017-12-11 1750+ ArchLinux ArchLinux Gnome
CAINE 9 100+ WinUFO Ubuntu Mate
DracOS 3.0 100+ CLI LFS DWM
DEFT Zero 250+ Dart2 Lubuntu 14.04 Lxde
Kali Linux 2017.3 300+ ARM fähig Debian Testing Multi
LionSec 5.0 ???   Ubuntu  
Matriux v3 RC1 300+ out of date Debian Gnome
NST 26 ??? Server integriert Fedora  
NetSecLOS 6.0 50+   OpenSuse Lxde
Paladin 6.0 30+   Ubuntu  
Parrot Sec 3.10 700+ Cloud fähig Debian Buster MATE
Pentoo 2015.0 RC5 ??? 64bit Gentoo Xfce
Ronin   150+ out of date Lubuntu Lxde
Sans SIFT 3.0 20+   Ubuntu  

BackBox 4.6 – Kernel 4.2 ist da

Die Security Distribution BackBox hat ein weiteres Update erhalten. Mit der Version 4.6 des auf Ubuntu basierenden Systems wurde es auf den Kernel 4.2 aktualisiert und das integrierte Ruby trägt nun die Versionsnummer 2.2.

Wie immer wurden die mitgelieferten Hacking Tools (z.B. Beef, dirsearch, Metasploit, OpenVAS, SE Toolkit, Volatility, WPScan) ebenfalls einer Updateprozedur unterzogen und sind nun auf einem aktuelleren Stand.

Die momentane Version stellt das letzte Update der 4er Serie dar.

backbox

Update auf BackBox 4.6

Ein Update der 4er Version erfolgt mit wenigen Kommandos über die Konsole

sudo apt-get update

sudo apt-get dist-upgrade

sudo apt-get install -f

 

Download ISO oder VM Images

Der Download erfolgt wie immer über die BackBox Download Seite. Diejenigen unter euch die keine Spende leisten möchten, sollten in das Betragsfels eine Null eintragen.

backboxFertige Images für VMware oder VirtualBox sind hier zu finden.

Kali Linux 1.1.0 - Neuer Meilenstein für das ehemalige BackTrack System

Die Entwickler rund um die Sicherheits Distributions Kali Linux haben laut eigenen Aussagen mit der Version 1.1.0 einen neuen Meilenstein geschafft. Der Umzug des alten BackTrack Systems auf das neue Kali scheint vollendet.

Das neues System ist erwachsen, bietet viele Sicherheits- und Pentesting Features und läuft auf nahezu jeder Hardware. 

kali

Kali Linux 1.1.0 - Die Nr. 1 unter den Pentesting Systemen

Neuerungen hat die "indische Göttin des Todes und der Zerstörung" natürlich ebenfalls an Bord. So wurde der Kernel auf 3.18 angehoben und gegen drahtlose Angriffe gepatcht. NVIDIA Optimus wird nun unterstützt und die WLAN Treiber wurden verbessert.

Für virtuelle Umgebungen wurden die VMware Tools auf einen aktuellen Stand gebracht. 

Der geübte Nutzer darf sich ebenfalls über einen neue Optik freuen, denn die Hintergrundbilder wurden angepasst (und alle so "Yeah")

Kali Download

Update einer bestehenden Kali Installation

Ein einfaches Update sorgt hier schon für die aktuelle Version

apt-get update

apt-get dist-upgrade

Was bedeutet Pentesting / Penentrationstest ? 

Als kleiner Bonus für diejenigen, die mit diesen Begrifflichkeiten Nichts anfangen können, sich aber durchaus für IT Sicherheitsaspekte interessiert, bietet die Online Lernplattform Udemy einen freien Einsteigerkurs zum Thema Pentesting an. Es werden 16 Kapitel mit 1.5 Stunden Inhalt angeboten.

Ich habe den Kurs nicht gemacht und kann leider auch nicht viel dazu sagen. Laut Inhaltsverzeichnis führt er an die Begrifflichkeiten heran und zeigt wie eine virtuelle Maschine installiert wird. Danach werden Tools zur MAC Anpassung, Netzwerkscanner (ZenMAP) oder SSL Man in the Middle Attacken abgehandelt.

Probiert es aus: Pentester Certification Course:Lite Edition

7 IT-Forensik Linux Distributionen zur Datenrettung, Analyse, Beweissicherung oder für Penetrationstests

Die IT-Forensik wird ein immer wichtigeres Mittel, um Hackerangriffe oder sonstige Arten von Datendiebstählen aufzudecken und zurück zu verfolgen. Für so eine Beweismittelsicherung dienen meist Linux Distributionen für forensische Zwecke. Davon gibt es inzwischen einige freie Lösungen, welche sich nicht nur der Beweissicherung verschrieben haben, sondern ebenfalls Tools zu Systemanalyse, Datenrettung oder Penetrationstests mitbringen.

Ich möchte euch heute eine kleine Zusammenstellung der mir bekannten Forensik-Distributionen geben. Alle Distributionen können von CD/DVD/VMware gebootet werden (Live-Linux) und enthalten hunderte Tools zu den oben erwähnten Themengebieten. Welches Programme für welchen Zweck am Besten geeignet sind, unterscheidet sich von Fall zu Fall und kann hier nicht näher behandelt werden.

7 forensische Linux Distributionen

BackTrack

Zählt zu den bekanntesten Linux-Live-Distributionen und ist über die Jahre sehr gewachsen. Offensive Security hat der Toolsammlung mit Kali Linux nun einen freien Nachfolger beschert.

Download BackTrack - Network Security Suite

backtrack

Caine 4.0

Die Forensic-Distribution Caine aus Italien, genauer von der italienischen Universität von Modena und Reggio Emilia, kann in der neuen Version 4.0 mit einer Reportingfunktion punkten. Zusätzlich wurden Tools wie LibreOffice 4.0.1, Sqliteman, Sdparm oder Remote Filesystem Mounter integriert. Auf der Homepage befindet sich eine komplette Liste der enthaltenen Tools.

Download Caine 4.0 - Computer Aided INvestigative Environment

caine

DEFT 7.2

DEFT ist die Abkürzung für "Digital Evidence & Forensic Toolkit". Die Live CD hat ihren Ursprung in Italien und bringt in der neuen Version Autopsy 3 (Beta 5) mit (welches 1GB RAM voraussetzt). Weitere Pakete sind unter anderem Digital Forensic Framework 1.2, Log2timeline, Iphone Analyzer, Guymager und eine Sammlung an Tools für Windows Systeme namens DART (Digital Advanced Response Toolkit), welche unter der Windowsemulation Wine betrieben werden. Hier findet der geübte Windowsnutzer z.B. die gesamte Nirsoft Softwarepalette. Die komplette Liste an Windows Programmen kann hier eingesehen werden.
Die Live CD zur IT-Beweissicherung wird in einem 90 seitigen Handbuch ausführlich beschrieben und dürfte zunächst keine Fragen offen lassen.

Download DEFT 7.2

deft

 

Kali Linux 1.0

Im Stillen wurde der Nachfolger von BackTrack entwickelt, dabei fiel die Wahl des Systems auf Debian, welches mit eigenen Repositories unterstützt wird. Dank des neuen Unterbaus, kann sich der Nutzer die Oberfläche nun selbst aussuchen, zur Wahl stehen bekannte Kandidaten wie KDE, GNOME, XFCE, LXDE, E17 oder MATE.
Kali Linux unterstützt 32bit und 64bit, sowie ARM Systeme. Ob eine GUI verwendet werden soll oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen.

Eine ausführliche Deutsche Dokumentation führt an die sachgerechte Verwendung der Penetrationstests und Sicherheits-Auditings heran. Die Bedienung ist im Vergleich zum Vorgänger durchaus einfacher und übersichtlicher geworden, dafür wurde die Auswahl an Tools etwas angepasst.

Download Kali Linux 1.0 - Freie Forensik Suite.

kali-linux

Paladin 4.0

Mit Paladin 4.0 bietet Surumi ebenfalls eine freie Forensik Suite an. Die DVD beinhaltet neben einer Sammlung der bekanntesten Forensiktools im "Forensic Tool Chest" auch die Möglichkeit iOS und iPhones zu analysieren. Leider muss man sich vor dem Download registrieren.

Download Paladin 4.0 - Freie Forensik Suite.

paladin

Ronin

Auch wenn der Name "Ronin" im IT Bereich wirklich oft zur Verwendung kommt, wird mit RONIN Linux - Security Distribution eine weitere Open Source Distribution angeboten. Mit 160 verschiedenen Programmen zur Analyse, muss sich die Live CD vor keinen anderen verstecken. Die Tool Liste gibt Einblick in den vollen Funktionsumfang.

ronin

 

SANS  (SIFT) 2.14

Das Investigate Forensic Toolkit des SANS Institutes schlägt in eine ähnliche Richtung wie Caine oder Paladin. Es kann, nach einer Registrierung, als VMware Image heruntergeladen werden und danach zur Untersuchung eines Windows PC verwendet werden. (Login: "sansforensics" Password: "forensics"für das PTK ist es admin/forensics).
Neben Tools wie The Sleuth Kit mit GUI (File system Analysis Tools), log2timeline (Timeline GenerationTool),ssdeep, md5deep (HashingTools), Foremost/Scalpel (File Carving), WireShark (Network Forensics), Vinetto (thumbs.db examination), Pasco (IE Web History examination), Rifiuti (Recycle Bin examination),Volatility Framework (Memory Analysis), PyFLAG (GUI Log/Disk Examination) und DFF (Digital Forensic Framework) bietet das Image eine Beweissicherung in den Formaten Expert Witness (E01), RAW (dd) und  Advanced Forensic Format (AFF) an.

Neu in Version 2.14 sind Tools für Firefox, iPhone, Blackberry und Android.

sans-sift

 

Zusammenfassung

Jede Linux Distribution bietet seine Vor- und Nachteile. Am besten verschafft man sich selbst einen Überblick und lädt verschiedene Distros in VMware/Virtualbox, um sich zum einen mit der Bedienung vertraut zu machen und zum anderen die mitgelieferten Forensiktools zu testen.

Es ist jedoch Vorsicht geboten, da sich einige Werkzeuge am Rande der Legalität bewegen (Stichwort Hackerparagraf).

Diese Tabelle soll noch einmal einen kleinen Überblick zur Toolauswahl jeder einzelnen Distribution geben.

Ueberblick-IT-Forensik